Aus dem deutsch-indischen Netzwerk
Ob Wirtschaft, Kultur, Bildung, Wissenschaft oder gesellschaftlicher Austausch: Seit einigen Jahren gibt es auf vielen Ebenen vielfältige, aktive und gelebte Kooperationen zwischen Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland - und vielen Partnern in Indien. Dabei werden unter anderem kulturelle Kontakte, wissenschaftliche Projekte und wirtschaftliche Verbindungen in beide Richtungen gebündelt und vom Indo-German Network Karlsruhe auch zielgerichtet unterstützt!
Dabei hat Baden-Württemberg zum Beispiel mit den Angeboten in den Städten Stuttgart und Karlsruhe geradezu einen „Indian Summer“ mit Kunstausstellung „Indische Begegnungen“ im indischen Honorarkonsulat, Indischem Filmfestival in Stuttgart und India Summer Days in Karlsruhe, die in diesem Jahr noch um eine India Week erweitert werden.
„Magie des indischen Kinos“
Die „Magie des indischen Kinos“ steht auch 2024 wieder im Fokus bei der 21. Ausgabe des „Indischen Filmfestivals“. Vom 17. bis 21. Juli 2024 stehen in Innenstadtkinos Stuttgarts indische Filme im Blickpunkt des Programms vom „Filmbüro Baden-Württemberg“.
Die Weltpremiere des Influencer-Thrillers „Logout“ von Babil Khan, Indiens angesagtem Filmstar, Trendsetter und Sohn des Schauspielers Irrfan Khan, bringt indisches Mainstream-Kino ins Ländle. Der von Manoj Shinde geschriebene und inszenierte Marathi-Spielfilm „Valli“ (Deutschlandpremiere) war in Cannes dabei, ebenso „Bhera – The Deaf“ von Shrikant Prabhakar –und auf der Berlinale war „In The Belly of a Tiger“ von Regisseur Siddartha Jatla. Die Komödie „Chambal Paar – The Barber of Baadarpur“ von Devendra Singh Parmar ist eine Weltpremiere. Dazu bietet das Programm mehrere weitere europäische und deutsche Premieren.
Europas größtes indisches Filmfestival, das längst auch für den weltgrößten Filmmarkt Indien eine wichtige Adresse ist, bietet erneut an allen fünf Tagen ein ansprechendes Programm. Fast 70 aktuelle Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und Werbefilme haben die Organisatoren ausgewählt, die mit Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren das Publikum begeistern werden. So erwartet Besucherinnen und Besucher ein cineastischer Indien-Trip, der mit einer Mischung aus Realismus und großen Kino-Momenten überzeugen wird: zauberhaft, engagiert, authentisch. „Einmal mehr zeigt sich, wie einzigartig, spektakulär und unterhaltsam indisches Kino ist“, so Festivalleiter Oliver Mahn: „Die vielen kleinen und großen Heldinnen und Helden, an deren Geschichten wir teilhaben können, haben eines gemeinsam: Sie versuchen, ihr Leben zu meistern, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und das Glück zu finden.“ Zum Abschluss des „Indischen Filmfestivals“ werden die in Indien begehrten Filmpreise „German Star of India“ verliehen.
„Indische Begegnungen“
Vom 16. bis 19. Juli 2024 veranstaltet das Indische Honorarkonsulat Stuttgart die bereits 20. Ausstellung zum Thema „Indische Begegnungen“. Die Ausstellung stimmt Besucher und Besucherinnen ein auf den "Indian Summer", die India Summer Days in Karlsruhe und das Indische Filmfestival in der Landeshauptstadt.
Ausgestellt werden neben Gemälden auch Zeichnungen und personalisierte Produkte. Die Werke der Künstlerinnen und Künstler nehmen dabei Besucherinnen und Besucher mit auf eine kunstvolle Reise.
Den Auftakt der Ausstellung bildet eine Vernissage am Montag, 15. Juli 2024, um 18.30 Uhr in den Räumlichkeiten der "Firma Lapp", Schulze-Delitzsch-Straße 29 in Stuttgart, dem Sitz des indischen Honorarkonsulats. Im Rahmen eines moderierten Gespräches stellen dabei die drei Künstler - Anuradha Nimbalkar, Abhijit Sinha und Anagha Mahjan ihre Werke vor. Der Abend wird abgerundet durch tänzerische und musikalische Einlagen sowie mit einem kleinen Imbiss. Werke von Nimbalkar werden dann auch bei der India Week Karlsruhe zu sehen sein.
Seien Sie gespannt auf einen Abend voller kultureller Höhepunkte, lassen Sie sich entführen in die bunte Welt Indiens! Infos und Anmeldung unter https://events.lapp.com/vernissage2024/conference
Die weiteren Öffnungszeiten der Ausstellung sind danach: Dienstag bis Donnerstag: 10 bis 17 Uhr, Freitag: 10 bis 14 Uhr
Indische Delegation in Karlsruhe
Ob Austausch in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Tourismus, Events, Bildung, auf kommunaler Ebene oder im Kulturellen: Die guten Verbindungen aus der Technologieregion Karlsruhe (TRK) in den indischen Bundesstaat Maharashtra lassen sich auch gut an der signifikanten Zunahme der Projekte, Kooperationen und Besuche erkennen.
So weilte Mitt Juni 2024 erneut eine hochrangige Delegation um den Bildungsminister Maharashtras Deepak V. Kesarkar aus dem westlichen indischen Bundesstaat im Südwesten Deutschlands, hatte Gespräche mit dem Staatsministerium in der Landeshauptstadt, besuchte Unternehmen in der Region, das Rathaus Karlsruhe zum Eintrag ins Goldene Buch und auch die Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Kesarkar kommt aus dem wirtschaftsstarken "Powerhouse" Indiens, zu dem auch die 28-Millionen-Metropole Mumbai gehört. Der Bildungsminister informierte sich über Möglichkeiten für künftige Ausbildungskooperationen zwischen den kommunalen Nahverkehrsunternehmen und dem Bundesstaat Maharashtra.
Viele Kooperationen laufen
Es ist ein aktives und engagiertes "Indo-German-Network Karlsruhe" (IGNK): Zwischen Baden-Württemberg und Maharashtra gibt es - wie auch zwischen Karlsruhe und Pune/Aurangabad/Mumbai - schon seit Jahren sehr gute Kontakte, die immer häufiger in direkte Projekte und auch in Ansiedelungen münden. Auch hat das Land Baden-Württemberg schon eine Vereinbarung mit Maharashtra abgeschlossen, die Auszubildende mit deutschen Sprachkenntnissen direkt in Unternehmen ins "Ländle" und in die TRK bringen soll. Minister Kesarkar signalisierte nach der Besichtigung des Fahrsimulators bei den Verkehrsbetrieben, dass man sehr an einer engeren Zusammenarbeit in den kommenden Jahren interessiert sei. Hintergrund ist, dass Indien über eine sehr große Zahl an jungen gut ausgebildeten Menschen verfüge. Mit Blick auf die kommenden Jahre wäre auch eine engere Zusammenarbeit bei der Ausbildung von indischen Tramfahrern auch hier in der Fächerstadt denkbar.
Brücken für Menschen
Die „Deutsch-Indische Gesellschaft“ (DIG) wurde 1953 zur Pflege der Beziehungen zwischen Indien und Deutschland gegründet. Sie möchte der deutschen Öffentlichkeit die Kultur und Religionen des Subkontinents sowie die politischen Strukturen und wirtschaftlich-sozialen Potentiale und Probleme Indiens in Vergangenheit und Gegenwart näherbringen, wahrt dabei die Tradition der Beziehungen.
Ob Deutsche, die in Indien lebten, Inder, die in Deutschland leben, oder Menschen, die sich einfach für Indien und die dortige Kultur interessieren: Auch die Zweiggesellschaft Karlsruhe (gegründet 1960), eine von 34 bundesweiten Zweiggesellschaften, engagiert sich seit vielen Jahren für das interkulturelle Miteinander zwischen den Menschen aus beiden Ländern, verbindet und baut Brücken. Denn längst ist Indien auch ein großer Teil des „deutschen Alltags“, nicht nur wegen den wirtschaftlichen Verknüpfungen – in diesem Fall zwischen Baden-Württemberg und Indien.
Das ist auch bei den Ausfuhren des Landes ersichtlich: Im Jahr 2022, für 2023 lagen bislang nur vorläufige Ergebnisse vor, wurden Waren im Wert von rund 266 Milliarden Euro exportiert! Nach den USA (14,8 %), Schweiz, Frankreich, Italien und China stehen die Exporte nach Indien an sechster Stelle! Dazu kommen die vielen indischen Studenten, die unter anderem auch am KIT in Karlsruhe studieren. Der Anteil der indischen Studenten an den internationalen Studierenden liegt in Baden-Württemberg übrigens bei 6,4 %!
Eine aktive DIG Karlsruhe
Das Interesse an Themenbereichen rund um Indien wächst, ablesbar auch am „Deutsch-Indischen Netzwerk Karlsruhe“, in dem sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Politik oder auch Soziales regelmäßig über ihre aktuellen Projekte austauschen, Synergien nutzen und gemeinsam Aktivitäten angehen.
Dazu kommt als verbindendes Element auch die „Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.“ (DIG), die 1953 zur Pflege der Beziehung zwischen Indien und Deutschland gegründet wurde. Die „DIG“ mit ihren 35 Zweiggesellschaften möchte Kultur, Religion, Wirtschaft, Politik sowie die Entwicklung Indiens in Vergangenheit und Gegenwart näherbringen. Sie wahrt – auch im gemeinsamen Miteinander – dabei auch die Tradition der Beziehungen zwischen den beiden Völkern.
Die Zweiggesellschaft Karlsruhe wurde 1960 gegründet, engagiert sich von Anfang an für das interkulturelle Miteinander zwischen Menschen aus beiden Ländern, verbindet und baut Brücken dabei. Der aktuelle Vorstand der DIG Karlsruhe (Bild) besteht aus der Vorsitzenden Nagashree Peravali und den weiteren Vorstandmitgliedern Vijaykumar Mahadesh, Christoph Müller, Kalpana Padmanabhan und Sesha Balaji Venkataramani.
Die einzelnen Zweiggesellschaften der „DIG“ agieren bundesweit autark, veranstalten Vorträge und Seminare zu Themen aus allen Lebensbereichen Indiens, organisieren kulturelle Veranstaltungen wie Tanz- und Musikdarbietungen und bringen sich auch in größere interkulturelle Projekte ein. Das engagierte Vereinsleben kommt im Veranstaltungskalender zum Ausdruck – ob bei den eigenen kulturellen Events, der Zusammenarbeit mit den „India Summer Days“, dem begehrten Food Festival, das längst eine überregionale Ausstrahlung hat, dem „Navaratri-Festival“ am 28. September oder dem großen Diwali-Fest.
Indien ist immer ein Thema, wird auch im Alltag hier in Karlsruhe immer präsenter, nicht nur durch die fortschreitende Internationalisierung der Stadt Karlsruhe, die steigende Anzahl der Kooperationen mit Institutionen und Unternehmen in beiden Ländern oder die steigende Anzahl der indischen Studenten in Karlsruhe. Dazu haben viele Firmen auch Kontakte, durch die Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Maharashtra, auch in beiden Richtungen, und auch der Tourismus zieht wieder an, ablesbar an steigenden Zahlen der Reisenden. Indien sei in Karlsruhe durch die vielfältigen Aktivitäten, auch über das „Indo-German Network“ bereits sichtbar, betont der Vorstand der „DIG Karlsruhe“. In der vergangenen Zeit sehe man auch den Trend, dass immer mehr Fachkräfte aus Indien nach Karlsruhe kommen. Auch die Anzahl indischer Firmen in Karlsruhe steige, viele mittelständische Firmen in der Region würden auch aktiv Kontakte in Indien suchen, um Geschäfte dort aufzubauen. „Deswegen ist es sehr wichtig, dass Indien noch mehr in Karlsruhe sichtbar wird“, so Vorsitzende Nagashree Peravali und Kalpana Padmanabhan – und beide verweisen dabei auf die „DIG“ als offene und vielfältige Plattform zum Austausch.
Die Mitglieder der „DIG“ sind Deutsche, die entweder in Indien gelebt haben, Indien-affine Menschen oder Menschen, die einen sehr engen Kontakt mit Indien haben. Die Mitglieder indischer Herkunft, ob neu im Land oder seit über 20 Jahren in Karlsruhe, haben mit der „DIG“ ein Netzwerk, das nicht nur für kulturellen Austausch steht, sondern auch für einen geschäftlichen und persönlichen Austausch. (ignk)
Mehr Infos zur „DIG Karlsruhe“ unter digkarlsruhe.de
Karlsruhe präsentiert sich in Mumbai
Die deutsch-indischen Beziehungen haben in Baden-Württemberg ein besonderes Gewicht, gerade durch langjährige intensive und gelebte Partnerschaften in Wissenschaft, Wirtschaft, Tourismus, Politik, im sozialen oder gesellschaftspolitischen Bereich und Kultur. Im Rahmen der zwanzigsten Ausgabe des Baden-Württemberg-Festivals des indischen Honorarkonsuls Andreas Lapp, konnte sich Karlsruhe erneut in der indischen Metropole Mumbai eindrucksvoll präsentieren.
Denn neben der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Mumbai ist Karlsruhe mit dem „Indo-German Network“ und der Projektpartnerschaft mit Pune durchaus auch Vorbild und Säule der Kooperation zwischen dem indischen Bundesstaat Maharashtra und Baden-Württemberg. „Alle Erfolge in dieser Kooperationsarbeit mit Indien basieren auf der Initiative von Andreas Lapp“, so Martin Wacker, Geschäftsführer der KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH, und betont: „Wie zum Beispiel auch die India Summer Days, die nach fünf Ausgaben zu den größten indischen Festivals in Deutschland zählen – und für die wir wieder neue Partner als Aussteller und Beteiligte hier in Indien gewinnen konnten!“
Ob Workshop, Infostand, gezielte Gespräche oder Bühnenbeitrag: Karlsruhe präsentierte sich vor großem Publikum in Mumbai auch mit der UNESCO City of Media Arts, mit den Schlosslichtspielen und als vielfältige touristische Destination. „In einem intensiven Austausch mit indischen Reiseveranstaltern, Multiplikatoren und weiteren tourismusrelevanten Besucherinnen und Besuchern konnten wir Karlsruhe und seine Angebote präsentieren“, so Pascal Rastetter, Geschäftsführer der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH: „Dazu haben wir Karlsruhe auch als Basis für Besuche in der gesamten Region positioniert – Karlsruhe, als das Tor zum Schwarzwald.“ Ein passender Ansatz für die Vermarktung, denn immerhin zählt der „black forest cake“ in Indien zu den beliebtesten Kuchen – dann meist in der alkoholfreien Variante.